Die Bedeutung der Printmedien in der Pandemie

Es ist schön zu sehen, dass die Öffentlichkeit auch im Zeitalter der Sozialen Medien etablierte Printmedien als zuverlässige, vertrauenswürdige Informationsquelle wahrnimmt.

magazines on newsstand

Der Zeitungsverkauf unterlag während der Ausgangsbeschränkungen zwar Schwankungen, aber die Printmedien spielen in dieser schwierigen Zeit eine wichtige Rolle.

magazines on newsstand

Der britische Kulturminister Oliver Dowden ging sogar so weit, die Verlage als „vierten Rettungsdienst“ zu bezeichnen, während Journalisten, die über die Pandemie berichteten, sowohl im Vereinigten Königreich als auch in Europa den Status systemrelevante Arbeitnehmer erhielten.

Die Botschaft der Lokalzeitungen, die ihre Region mit Informationen versorgten, war buchstäblich „Wir sind für euch da.“ Die Zeitungsverlage konnten sicherstellen, dass die Leser auch weiterhin ihre gedruckten Ausgaben in den Briefkasten erhalten konnten.

Der Verbreitung von Fake News Einhalt gebieten

Es gibt einen guten Grund, weshalb Printmedien von Politikern in Zeiten der Krise hochgehalten werden. Sie tragen zur Verbreitung der Wahrheit und zur Beseitigung von Unwahrheiten in diesem Zeitalter der ‚Fake News‘ bei.

Eine britische Umfrage aus dem Monat März stellte fest, dass fast die Hälfte der britischen Erwachsenen falschen oder irreführenden Informationen über das Corona-Virus ausgesetzt waren.

Die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom warnte davor, dass zwei Drittel derjenigen, die fake news ausgesetzt waren, täglich damit in Kontakt kamen, da sie sich über Soziale Medien oder Freunde informieren. Die unter 25-jährigen waren dabei stärker betroffen.

Nichtsdestotrotz sagte Yih-Choung Teh, Ofcom-Direktor für Strategie und Forschung, dass sich die Menschen „an Behörden und traditionelle Sendeanstalten wenden, um zuverlässige Informationen über Covid-19 zu erhalten“.

„Mit so vielen online zirkulierenden, falschen Informationen ist es wichtiger denn je, dass die Menschen das Verwirrspiel durchschauen und korrekte, vertrauenswürdige und glaubwürdige Nachrichtenquellen und Ratgeber finden“, fügte er hinzu.

Woman reading newspaper on sofa

Für ein wenig Ablenkung

Die Menschen nutzen nicht nur Zeitungen während des Lockdown. Sie nehmen sich beim Einkauf im Supermarkt auch regelmäßig Zeitschriften mit.

„Wir freuen uns, dass die Leser in dieser schwierigen Zeit immer noch Zeitschriften lesen, und insbesondere dass wir Wachstum im Vertrieb über Supermärkte erkennen können“, sagte der britische Zeitschriftenverlag Seymour.

 

Das Unternehmen betonte, dass Puzzles und Kinderzeitschriften während des Lockdowns besonders beliebt waren, da sie „Ablenkung und Entspannung boten, während man für lange Zeit zu Hause festsaß.“

Die Isolation hatte auch Einfluss auf die Absätze im Buchverkauf. In der letzten Märzwoche berichtete Nielsen BookScan, ein Datenanbieter für die Buchverlagsbranche, dass der Verkauf von Belletristik im Vereinigten Königreich um ein Drittel anstieg, während Sachbücher für Kinder um 234 % auf den dritthöchsten je gemessenen Wert gestiegen war. Auch Rätsel- und Bastelbücher hatten einen starken Anstieg zu verzeichnen.

Die Verlage und Buchhandlungen hoffen, dass der Trend auch nach der Rückkehr zur Normalität anhalten wird.

Markenaufmerksamkeit erzeugen

Printmedien geben Marken eine Möglichkeit, mit ihren Kunden während der Pandemie in Kontakt zu bleiben – aber das Marketing erkennt nur langsam, was das Medium für ihre Sichtbarkeit tun kann.

Immer mehr Marketing Manager sind zurückhaltend mit Werbung im Zusammenhang mit Nachrichten über den Coronavirus-Ausbruch, obwohl Belege vorliegen, dass sie dies eigentlich tun sollten.

Laut den Eye-Tracking-Spezialisten von Lumen generiert Print-Werbung derzeit 21 % mehr Aufmerksamkeit als sonst. Gut 88 % der Anzeigenwerbung in der Woche vom 18. bis 25. März wurde gelesen, im Vergleich zu sonst 75 %. Zwei Drittel (66 %) der sichtbaren digitalen Anzeigen wurden bemerkt, im Vergleich zu einem Durchschnitt von 55 % für digitale Desktop-Tests, die in den letzten sechs Monaten durchgeführt worden sind.

Die Verweildauer – die Zeit, die tatsächlich für das Lesen der Anzeigen verwendet wird – ist ebenfalls relativ stark geblieben. Die durchschnittliche Verweildauer bei digitalen Anzeigen lag bei Tests im letzten Monat bei 1,5 Sekunden, ein leichter Rückgang vom Lumen-Durchschnitt von 1,9 Sekunden. Die Verweildauer bei Print-Anzeigen nahm hingegen leicht zu, und zwar von 2,1 Sekunden auf 2,2 Sekunden.

Pile of magazines

Zusammengefasst

Die Bedeutung der Printmedien ist in den letzten Jahren immer wieder heruntergespielt worden. Aber die Corona-Pandemie zeigt uns, dass sie so lebendig sind wie eh und je. Politik, Marken und die Öffentlichkeit nutzen die Vorteile der Printmedien während der Pandemie und hoffentlich auch in der neuen Normalität.

Lesen sie verwandte blog-posts