Der Markt für Inkjetdruck wird weiter wachsen. Warum?

Die Zukunft des Digitaldrucks sieht vielversprechend aus. Dies stellt ein Bericht des Marktforschungsunternehmens Verified Market Research (VMR) vom Februar 2023 fest – eine Einschätzung, die auch in den Ergebnissen einer Reihe anderer aktueller Berichte erscheint. Sie alle prognostizieren, dass technologische Innovationen und eine veränderte Nachfrage von der Kundenseite die Druckindustrie in den kommenden Jahren neu definieren werden.

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VMRs Bericht Global Digital Printing Market Size trifft die Prognose, dass sich der Digitaldruck-Markt zwischen 2023 und 2030 weltweit mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 6 % vergrößern wird, wobei sein Wert von 8.559,80 Mio. USD im Jahr 2021 auf geschätzte 13.651,62 Mio. USD im Jahr 2030 ansteigen wird.

Nikhil Pampatwar, Head of Research & Intelligence bei VMR, stellte fest: „Der Markt für den Digitaldruck wächst immer schneller und sowohl bei den Geräten als auch den Farben verbessern sich Leistungsfähigkeit und Umweltprofile fortwährend.“

Wachstum bei digitaler Hardware und Materialien

Zwei weitere Berichte prognostizieren eine Expansion des Marktes für Digitaldruckgeräte und für Inkjet-Farbmittel. „The Inkjet Printers Market“ ist ein Bericht des Forschungsinstituts Precision Reports (veröffentlicht im August 2022), der voraussagt, dass der Wert des weltweiten Inkjet-Drucker-Marktes von 39 Mrd. USD im Jahr 2021 auf 54,8 Mrd. USD im Jahr 2027 ansteigen wird.

In ähnlicher Weise äußern Forschungsergebnisse des Instituts LPI, die im Dezember 2022 veröffentlicht wurden, die Erwartung, dass der Wert des weltweiten Marktes für Inkjet-Farbmittel von 57 Mio. USD im Jahr 2022 auf 65 Mio. USD im Jahr 2039 steigen wird. Ein Teil dieses Wachstums ist auf einen Erholungseffekt zurückzuführen, da die Märkte auf ihr Niveau vor der Pandemie zurückfinden – Dye-Sublimationstinten auf Wasserbasis, die im Soft Signage-Druck verwendet werden, hatten beispielsweise einen Rückgang verzeichnet, da die Nachfrage nach Grafik für Events während der Lockdown-Zeiten einbrach. Aber selbst wenn man dies berücksichtigt, floriert der Digitaldruck über eine große Bandbreite von Märkten hinweg, unter anderem auch in den Bereichen Großformat- und industrieller Druck. 

„Experten sagen voraus, dass sich die Entwicklung fortsetzt und der Digitaldruck sich weiter vom Akzidenzdruck in den Verlags- und Verpackungsbereich hinein verlagert“, erläutert Pampatwar hierzu. „Er wird schneller und kann in Zukunft mehr Druckarten verarbeiten.“

Schrumpfende Marktanteile der analogen Technik

Digitaldruck ist auf dem Vormarsch und der analoge Druck gibt nach. Der Bericht „The Future of Digital vs Offset Printing to 2027“, der vergangenes Jahr vom Datenanalyseunternehmen Smithers veröffentlicht wurde, prognostiziert zwar eine ähnliche Wachstumsrate für den Digitaldruck wie der VMR-Bericht (5,7 % CAGR von 2022 bis 2027), weist aber auch auf eine Wachstumserwartung für den analogen Druck (Litho) von unter einem Prozent hin.

Laut Smithers wird der analoge Markt in den zehn Jahren zwischen 2017 und 2027 – obwohl er immer noch überwiegt – wertmäßig schrumpfen, und zwar von 734,5 Mrd. USD auf 721,4 Mrd. USD.

Nicht der gesamte Rückgang ist auf den Digitaldruck zurückzuführen, der analoge Druck muss sich überdies mit den Kosten- und Produktivitätsvorteilen des Inkjetdrucks auseinandersetzen. In einem Sektor wie der Werbung beispielsweise bietet die digitale Technik deutliche Vorteile in Bezug auf die Schnelligkeit der Umsetzung und eine kostenbewusste Anpassung auf Kundenbedarf. Da immer leistungsfähigere Geräte auf den Markt kommen, dürften die Kosten für den Inkjetdruck weiter sinken, sodass für den Digitaldruck Aufträge mit höherem Volumen, die bisher nur im Lithodruck rentabel waren, in Reichweite gelangen. Inkjetdruck wird auch durch die wachsende Nachfrage nach kleineren Auflagen begünstigt, da die Druckkunden versuchen, ihre Budgets zu begrenzen.

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Digitaldruck strebt nach der Qualität des Lithodrucks

Ein Bereich, in dem der Lithodruck eine herausragende Stellung einnimmt, ist die Druckqualität – seine Farbqualität und -konsistenz gelten als unanfechtbar. Die Digitaltechnik holt jedoch stark auf, da die Hersteller sich um eine kontinuierliche Verbesserung der Qualität bemühen. Randy Vandagriff, Senior Vice President Print bei Kodak, sieht der Zukunft des Digitaldrucks optimistisch entgegen: „Der größere Anteil weltweit gedruckter Produkte wird zwar nicht digital gedruckt, aber technologische Fortschritte sind auf dem Vormarsch, die die Qualität des Digitaldrucks mit der des Offsetdrucks vergleichbar und bei kleinen und mittleren Auflagen wirtschaftlicher machen.“

Der Lithodruck wird wohl noch einige Zeit vorherrschend bleiben, doch haben die Hersteller unterdessen maschinelles Lernen und KI-Software eingeführt, um die betriebliche Effizienz zu steigern und Ausfallzeiten zu minimieren. Der Smithers-Bericht weist darauf hin, dass der Flexodruck in den kommenden Jahren das am besten positionierte analoge Verfahren sein wird. Dieses Verfahren wird für Etiketten und Verpackungsdruck verwendet ein Sektor, in dem mit starkem Wachstum zu rechnen ist.

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